Grüß Gott in Pettenhofen-Irgertsheim
Grüß Gott in Pettenhofen-Irgertsheim
Wir möchten Sie gerne über die Geschichte der Pfarrei Pettenhofen und der Pfarrei Irgertsheim informieren. Interessante und aktuelle Berichte rund um unsere Pfarrei erhalten sie bei "Klick" auf das untenstehende Bild.
Pfarrkirche Mariä Geburt
GESCHICHTE DER PFARRKIRCHE ZU PETTENHOFEN
Schön gelegen auf dem höchsten Punkt von Ingolstadt steht unsere Wallfahrtskirche Maria Geburt. Die erste offizielle Nachricht über das Gotteshaus in unserem Dorf ist aus dem Ende des 12. Jahrhunderts erhalten. Zwischen 1182 und 1196 weihte Bischof Otto von Eichstätt eine Anzahl von Kirchen in seinem Bistum, worunter sich auch die von Pettenhofen befand. Der genaue Zeitpunkt der Kirchenweihe lässt sich nicht feststellen. Im Pontifikale Gundekarianum ist sie als 37. von den vielen Weihen, die er während seiner Amtszeit machte, verzeichnet. Papst Clemens IV. bestätigte die Wallfahrt am 20. April 1350 in Avignon und zeichnete sie mit einem Ablassbrief aus.
In den Jahren 1694 bis 1714 wurde die Kirche um 30 Werkschuh (etwa 10 Meter) verlängert und neu gestaltet. Dabei entdeckte man, dass sie schon einmal in einer Feuersbrunst, vermutlich während des 30jährigen Krieges, ausgebrannt war. Man sah es daran, dass alte Steine und selbst große Quaderstücke durch einen Brand zerschmettert und zersprengt waren.
Besonders reizvoll ist der Kirchturm. Der quadratische Unterbau mit den Zifferblättern trägt einen oktogonalen Aufsatz mit den Schalllöchern. Die Abdeckung bildet eine doppelte achtkantige Zwiebelhaube. Der Unterbau stammt aus mittelalterlicher Zeit. Quadersteine und Teile der Ziegel könnten römischen Ursprungs sein. Denn dort, wo heute die Kirche steht, soll ehedem eine römische Vedette, ein Beobachtungsturm gestanden haben. Der Turm hatte bis 1731 eine hohe viereckige Spitze. Sie wurde abgetragen, und nach den Plänen des bischöflichen Baumeisters Dominikus Barbieri aus Eichstätt erhielt das Bauwerk sein heutiges Aussehen.
Im 18. Jahrhundert entstand der barocke Innenraum.
Der Hochaltar entstand 1778, vermutlich nach einem Entwurf von Franz Breitenauer. Es ist ein spätbarocker Altar. Im Hauptgeschoss findet sich eine flache Nische für die spätgotische Madonnenfigur, die das Gnadenbild von Pettenhofen darstellt. Sie entstand um 1520. Die Kronen und das Zepter sind barocken Ursprungs, aus Silberblech, zum Teil vergoldet und stammen aus dem 17./18. Jahrhundert. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Figur mit echten Brokatgewändern bekleidet. Sie war behängt mit Opfertalern der Gläubigen, die zur Muttergottes von Pettenhofen um Hilfe flehten. Seitlich davon stehen auf Konsolen die Figuren der Heiligen Joachim und Anna, die zur gleichen Zeit wie der Hochaltar entstanden.
Die Kanzel und die Seitenaltäre entstanden Mitte des 17. Jahrhunderts. Der linke Altar ist dem hl. Antonius von Padua und der Rechte der Heiligen Familie gewidmet.
An der Decke des Langhauses finden wir zwei Deckengemälde vom fürstbischöflichen Hofmaler Johann Michael Franz aus dem Jahre 1778. Das eine zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel und das Zweite die Begrüßung Mariens durch die hl. Elisabeth.
Die Trag- oder Engelstangen, welche den Mittelgang säumen, sind Stiftungen von Pettenhofener Familien. Bei den Stiftern bleibt das Recht, sie bei Prozessionen (Fronleichnamsprozession) mitzutragen oder tragen zu lassen. In der Pettenhofener Kirche stehen acht Tragstangen: Ein heiliger Sebastian, Tragstange der Familie Anton Späth; ein heiliger Florian als römischer Legionär, Tragstange der Familie Johann Appel; Madonna mit Kind, Tragstange der Familie Hubert Schimmer; Maria Magdalena als Büßerin mit Totenkopf und Kreuz, Tragstange der Familie Anton Lederer; eine zweite Madonna im Strahlenkranz, Tragstange der Familie Erhard Koppenhofer; die heilige Barbara mit Kelch, Tragstange der Familie Josef Gößl; Erzengel Michael, Tragstange der Familie Xaver Lechermeier; die Dreifigurengruppe der Heiligen Familie, Tragstange der Familie Johann Schiller. Bei all diesen Figuren, mit Ausnahme des hl. Michael, handelt es sich um vollplastische Statuetten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Erzengel Michael kam erst 1981 dazu.
Am 6. Mai 2000 weihte Bischof Walter Mixa den neuen Volksaltar ein. Der Bildhauer Raphael Graf fertigte einen Altar und passend dazu einen Ambo aus Eichenholz. Vier Säulen, die sich nach oben erweitern, tragen die 110 auf 90 Zentimeter große Altarplatte. Eine faustgroße Kapsel aus Edelstahl, welche die Reliquien der hl. Maria Goretti und des hl. Märtyrers Bonifatius enthält, wurde in die Vorderseite des Altarfußes eingelassen
Hören Sie hier die Glocken der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt.
Irgertsheim
DORF & KIRCHENGESCHICHTE
Hinter den ältesten Häusern des ursprünglichen Haufendorfes, erheben sich im Norden die Ausläufer des Jura. Nach Süden hin dehnt sich die Donauebene aus. Der letzte Jurahügel, der den Ort nach Nordwesten deckt, heißt Weinberg, was die Vermutung nahe gelegt, dass diese edle Frucht in alter Zeit hier angebaut wurde.
Ob die Römer dazu die Anregung gaben, steht nicht fest, sicher ist aber, dass in Irgertsheim und seiner Umgebung bereits die Tritte römischer Legionen hallten. So ist der Irgertsheimer Kirchturm über den Resten eines römischen Wachturms errichtet worden. Bezeichnenderweise ist die Kirche dem Heiligen Laurentius, einem römischen Heiligen, geweiht. Im Friedhof fand man im vorigen Jahrhundert einen römischen Votivaltar mit der Inschrift: »Jovi optimo maximo, Marcus Cocceius Adjutor, votum solvit laetus lubens merito«; (dem höchsten größten Gott, Marcus Cocceius Adjutor, löst sein gegebenes Versprechen ein). Aus einem weiteren Fund geht hervor, dass sich im Ort auch ein Heiligtum befand, dass dem Gott Merkur geweiht war.
Erwähnt ist Irgertsheim zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem 12. Jahrhundert, wird darin aber Hurkensheim genannt. Im 14. Jahrhundert tauchen Namen wie Urchensheim und Uerchelsheim auf. Im 16. Jahrhundert gibt es Benennungen wie Irchelzheim, Yrcheßham oder Sychretzhaim. Auch die Bezeichnung Heim des Erchanhart, das Heim des »ächt Standhaften« wird erwähnt. Diese Vielzahl an Namensformen erschwert die Erklärung der ursprünglichen Ortsbezeichnung sehr. Sicher lässt der zweite Bestandteil des Ortsnamen »-heim« darauf schließen, dass Irgertsheim bereits im 12. Jahrhundert eine richtige Siedlung war.
500 Jahre lang bildete Irgertsheim einen Bestandteil des Hochstifts Eichstätt – dem weltlichen Herrschaftsgebiet des Bischofs. Bereits im 12. Jahrhundert ist bischöflicher Besitz Hurkensheim nachweisbar. Verwaltung und Gerichtsbarkeit übte der Bischof im Hochmittelalter durch die so genannte Landvogtei aus. Seitdem Nassenfels zum engeren Verwaltungsmittelpunkt gewählt war, gehörte Irgertsheim neben anderen Dörfern wie Wolkertshofen, Buxheim, Egweil, Pettenhofen und Mühlhaus zum Bestandteil dieses Pflegamts. Diese Behörde zu Nassenfels wurde 1450 als »Amt und Vogtey«, 1461 als »Amt zu Nassenfels« schlechthin bezeichnet.
Zu den Gemeinderechten und Pflichten, den so genannten »Ehehaften« gehörte die Pflege der Wege und Stege. So wurden die Irgertsheim nach den Beschlüssen der Nassenfelser Ratssitzung vom 7. Oktober 1636 dazu angehalten, »die allenthalben baufälligen Landstraßen« wieder herzustellen. Diese Forderung war während der Zerstörungen und der Wirren zur Zeit des 30-jährigen Krieges durchaus verständlich. Im August 1546 lagerten die Truppen des Schmalkaldischen Bundes mit 7.000 Reitern und 50.000 Fußknechten zwischen Irgertsheim und Pettenhofen.
Zu den Ehehaften gehörten ferner Rechte und Pflichten der Schankwirte, deren Gewinnsatz genau festgelegt war. Von den 2 Zapfenwirten in Irgertsheim unterstand der eine dem Hochstift, der andere dem Domkapitel. Aufkommende Schwierigkeiten suchte der Bischof im 18. Jahrhundert auf Drängen des Domkapitels hin dadurch zu beheben, dass er es den Untertanen freistellte, das eine oder andere Wirtshaus zu besuchen.
Gegen Brandschaden war der Ort 1819 mit 21.730 FL versichert. Nach der Viehzählung vom 10. Januar 1883 standen in Irgertsheim 71 Pferde, 288 Stück Rindvieh, 278 Schafe, 139 Schweine, 5 Ziegen und 17 Bienenstöcke.
Irgertsheim, das im 14. Jahrhundert aus bayerischem Besitz unter die Herrschaft des Bischofs von Eichstätt gelangte, wurde im 19. Jahrhundert wieder unter bayerische Verwaltung genommen.
Kath. Pfarramt Friedrichshofen
Jurastraße 10
85049 Ingolstadt
Tel. 0841/8 11 73
Kath. Pfarramt Gerolfing
für die Orte Gerolfing, Dünzlau, Mühlhausen
Eichenwaldstr. 64
85049 Ingolstadt
Tel. 0841/8 25 15
Kath. Pfarramt Irgertsheim
für die Orte Pettenhofen und Irgertsheim
Laurentiusstr. 2
85049 Ingolstadt
Tel. 08424/88844